Rundweg - Niederneisen (Ni 2) - Fuchsweg
Wenn Sie die anderen Wanderwege bei Niederneisen sehen, hat hier jeweils ein Tier für die Namensgebung Pate gestanden. Diese Rundtour ist die zweitlängste auf dem Gemeindegebiet. Lange schattige Partien...
Wenn Sie die anderen Wanderwege bei Niederneisen sehen, hat hier jeweils ein Tier für die Namensgebung Pate gestanden. Diese Rundtour ist die zweitlängste auf dem Gemeindegebiet. Lange schattige Partien durch einen intakten Buchenwald, gute Einblicke in die Geologie und schöne Fernblicke auf dem Endspurt machen diesen Weg aus.





Vom Parkplatz am Rathaus in Niederneisen geht es nach links kurz wieder die Bachstraße hoch. Man überquert die Aarstraße, geht wenige Schritte nach rechts und steigt dann den Grundweg hoch, der zum Dorfrand im Haselbachtal führt.
Durch eine kurze Birkenallee gelangen Sie ins offene Haselbachtal – je nach Wasserstand begleitet vom Plätschern des Bächleins. Mit dem Beginn des Waldes am Wanderweg erreichen Sie den schönsten Talabschnitt, der sich hier mit den Wiesen als eine fast schon malerische Parklandschaft präsentiert – besonders fotogen, wenn Sie später von oben zurückschauen. Doch zunächst führt der Weg durch einen kurzen Abschnitt, an dem im Sommer eine üppige Blütenpracht in vielen Rosatönen auffällt. Das Indische Springkraut hat neben dem attraktiven Aussehen aber auch noch eine weniger positive Seite.
Indisches Springkraut
Wie es der Name schon verrät, gehört das Indische Springkraut nicht zu den hier heimischen Gewächsen. Vielleicht haben Sie die bis zu zwei Meter hohen Pflanzen schon anderswo in der Landschaft bevorzugt in feuchten Auen an Bächen und kleinen Flüssen gesehen. Auf der linken Seite des Wanderwegs verläuft durch die Ansammlung des Indischen Springkrauts eine feuchte Rinne – ein Quellbächlein, das in den Haselbach entwässert. Durch das fließende Wasser werden die Samen des Springkrauts weitertransportiert und lagern sich irgendwo auch wieder im Feuchten ab. Aber die Samen können auch, wenn die keulenartigen Kapseln aufspringen, bis zu sieben Meter weit fliegen. Die weitere Verbreitung dieser Pflanze ist somit sicher und dies zum Schaden niedrigerer heimischer Gewächse, denn das Indische Springkraut nimmt ihnen das Sonnenlicht. Fremde Pflanzen, die heimische Vegetation beeinträchtigen bis schädigen, nennt man Neophyten oder auch deutlicher invasive Arten.
Nach dem Blick auf die buchstäbliche Schattenseite einer optisch hübschen Pflanzenart steigen Sie weiter aufwärts und folgen dem Weg nach links weiter am Waldrand entlang. Den schönen Blick zurück mitnehmen! Man kommt an einer Fischerhütte mit kleinen Fischteichen vorbei, die auch vom Wasser des Haselbachs gespeist werden. Dann geht es durch den schattigen Wald aufwärts.
An der nächsten T-Kreuzung, an der von links der Schafsweg (Ni 1) hinzukommt, biegt man nach rechts ab und steigt zunächst über roten Schotter hoch. Es geht weiter aufwärts bis zur nächsten T-Kreuzung. Hier hält man sich links und biegt bei einer Schutzhütte nach rechts ab. Ungefähr auf einer Höhe bleibend folgt man dem Weg und nimmt an der nächsten Weggabelung den rechten Weg, der abwärtsführt. An einer großen Kreuzung von Waldwegen biegt der Fuchsweg rechts ab – während der Schafsweg weiter geradeaus verläuft.
Nach einiger Zeit während des Abwärtswanderns fallen auf dem Weg kleine unregelmäßige Felsrippen auf. Wie kommt es zu diesem merkwürdigen Wegebelag? War es ein Bautrupp oder hat der Wegebelag einen vielleicht natürlichen Ursprung?
Schieferrippen als Wegebelag
Dieses merkwürdige Muster im Boden lässt die Geologie der Region, d.h. das Rheinische Schiefergebirge als Untergrund, durchscheinen.
Nach dem kleinen Schiefersteinbruch, der bald am linken Wegesrand folgt, wird diese Art des Wegebelags deutlich. Die schmalen Platten des Gesteins bieten schon einmal gutes Material für den Wegebau, sie mussten nur noch auf schmalere Rippen verkleinert werden. Diese hat dann ein Bautrupp quer zur Fahrtrichtung verlegt und somit der Oberfläche des Wegs mehr Festigkeit gegeben – was für einen Weg, über den Holz aus dem Wald transportiert wird, sinnvoll ist.
Spuren solch einer arbeitsintensive Aktion findet man kaum mehr im Gelände, würde man heute auch nicht mehr machen, aber Anfang der 1930er Jahre hatten sich arbeitslose junge Männer aus Niederneisen für eine solchen Arbeitseinsatz freiwillig gemeldet, um etwas als Gegenleistung für ihre finanzielle Unterstützung zu liefern.
Der Weg zum Steinbruch führt erst einmal an einer Rarität für diese Region vorbei, nämlich an einer Lichtung mit Lärchen. Auf allen Wanderungen rund um Niederneisen fällt auf, dass Nadelwald hier überhaupt keine Rolle spielt. Deshalb stößt man hier nicht auf die üblichen Schäden im Wald – von Windbruch, Borkenkäferbefall und anderen Folgen, die durch Extremwetterereignisse des Klimawandels vor allem in den Nadelholzbeständen verursacht werden. Genussvoll sind Sie schließlich schon durch einen intakten Buchenwald gewandert!
Schiefersteinbruch
Geologen nennen einen Steinbruch auch einen Aufschluss, denn der Untergrund und damit die Lagerung des Gesteins wird auf diese Weise sichtbar – eben „aufgeschlossen“. Dieser Aufschluss zeigt, dass hier recht viel Unordnung unter dem Waldboden herrscht! Doch es gibt ein System!
Vor Urzeiten sammelten sich in einem Ozean sandige, tonige und andere Ablagerungen, die unterschiedliche Schichten bildeten. Durch den zunehmenden Druck der Schichten verfestigten sich die lockeren Sedimente dann zu festen Gesteinen. Diese Gesteinsschichten wurden später über lange Zeiträume durch Kräfte im Erdinneren angehoben, gefaltet und verschoben. Der Blick in diesen Steinbruch macht die über Jahrmillionen dauernden Vorgänge anschaulich. Wenn Sie auf die rechte Seite des Aufschlusses schauen, finden Sie ähnliche Rippen als Enden von Gesteinsschichten, wie Sie sie in dem Wegebelag hierhin gesehen haben.
Auf dem weiteren Weg sieht man an mehreren Stellen, wie sich der Buchenwald von alleine verjüngt; der Buchen-Nachwuchs bildet fast schon einen kleinen Urwald. Schließlich kommt man noch an einem zugewachsenen Steinbruch vorbei. Bald trifft von links oben kommend der Schafsweg hinzu und beide Wege führen zur nächsten großen Waldwegekreuzung, an der auch noch der Eulenweg und der Rehweg hinzukommen.
Alle vier Wege führen nun gemeinsam zum nahen Waldrand und über die offene Höhe schnurstracks nach Niederneisen hinunter – Panoramablicke ins weite Land vom Westerwald über das Aartal in den Taunus inklusive.
Ja
Wanderschuhe
Verbandsgemeinde Aar-Einrich
Austraße 4
65623 Hahnstätten
Tel: 06486/9179-141
Internet: www.lahn-taunus.de oder www.vg-aar-einrich.de
In der Straße "Grundweg" finden Sie einen Kinderspielplatz.
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