Die 3-Stein-Wanderung im Oberaargau

Logo Die 3-Stein-Wanderung im Oberaargau
Logo Die 3-Stein-Wanderung im Oberaargau
Tourdaten
6,91km
456 - 551m
Distanz
110hm
145hm
Aufstieg
01:55h
 
Dauer
Kurzbeschreibung

Auf dieser Wanderung begegnen Sie dem Freistein, dem Bernerstein sowie dem stimmungsvollen Dolmengrab. Natürlich nicht zu vergessen zu erwähnen ist das historische Städtchen Wiedlisbach.

Schwierigkeit
leicht
Bewertung
Technik
Kondition
Landschaft
Erlebnis
Wegverlauf
Oberbipp (490 m)
Oberbipp (500 m)
0,1 km
Kirche Oberbipp
0,3 km
Wiedlisbach (473 m)
2,3 km
Rebstock
2,4 km
Krone
2,4 km
Wiedlisbach (465 m)
2,7 km
Schlüssel
2,7 km
Rebstock
6,1 km
Attiswil (464 m)
6,2 km


Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Beschreibung

Attiswil ist ein Dorf zwischen Oensingen und Solothurn und liegt am Rande vom Oberaargau. Bei der Kirche in Attiswil ist der erste Stein zu sehen. Der Freistein - einen nahen Menhir.  Gut 3,60 Meter hoch ist er und wurzelt zur Hälfte im Boden. Angeblich waren einst Flüchtige für eine gewisse Zeit unbelangbar, wenn sie bei ihm verharrten. Wirklich belegt ist das nicht.

Der Wanderweg zog durch das Dorf in den Hang, drehte nach rechts, führte vorbei am Gerberhof in den Burchwald. An seinem Ende verliess ich den signalisierten Weg: Ich bog links ab, stieg am Waldrand auf, hielt wieder in den Wald hinein. Laub, morsche Äste, eine Krete. Auf der anderen Seite der Bernerstein, ein vermooster Findlingklotz von 200 Kubikmetern.

Bald war ich wieder auf dem Wanderweg, langte einige Zeit später in Wiedlisbach an. Die Grafen von Frohburg legten es um 1240 an zwecks Kontrolle der Hauensteinstrasse. Zwei Gassen und drei Häuserreihen, was für ein rührender, tapferer Winzling von Stadt.

 

Das letzte Stück nach Oberbipp war kurz. Schloss Bipp hoch am Hang war nur knapp auszumachen, blieb eine Märchenskizze im Dunst. In Oberbipp fand ich auf der Hinterseite der Kirche den dritten Stein meiner Wanderung. Eigentlich war es ein Steinarrangement: Seitenblöcke und darüber eine Platte von sechs Quadratmetern. Ein prähistorisches Kammergrab, ein Dolmen.

Ich war beeindruckt. Bloss der Hunger irritierte meinen spirituellen Höhenflug. Ich schaute mich um und fand den Bären. Bald darauf wurde mir ein hervorragendes Mittagsmahl serviert, und ich dachte: Jungsteinzeit, sehr interessant. Aber essen tut man in der Neuzeit ganz sicher besser.

Höchster Punkt
551 m
Höhenprofil
© outdooractive.com

Ausrüstung

Turn- oder Trekkingschuhe.

Zusatzinfos

Freistein

Der mannshohe Freistein von Attiswil steht südwestlich der Kirche nahe beim Friedhof und steht unter staatlichem Schutz. Er gilt als der letzte und einzige Menhir *) im Kanton Bern. Der Stein ist ein sehr interessantes und seltenes Exemplar, das sowohl in frühgeschichtlicher als auch in rechtsgeschichtlicher Hinsicht, zumindest in der Schweiz, seinesgleichen sucht.

Bei Grabungen 1855 wurde festgestellt, dass der Stein ebenso tief im Boden steckt, wie er diesen überrragt. Die Gesamtlänge beträgt demnach 3,6 m. Die gemachten Funde, Bruchstücke von Gefässen und Feuersteininstrumenten, wurden als Weihgaben an eine Gottheit gedeutet. Seine Erhaltung, mitten im freien Feld, ist wahrscheinlich dem Umstand zu verdanken, dass dieser frühzeitliche Kultstein im Mittelalter zu einer Freistätte (Rechtsstein und Zufluchtsort) geworden war. In jenen Zeiten, wo noch jeder in Streitigkeiten weitgehend selber als Richter und Rächer wirkte, bildeten geweihte Plätze Asyle, wo der Übeltäter für eine gewisse Frist unantastbar war. Sie bildeten eine Sicherung vor allzu hemmungsloser Blutrache und ermöglichten Schlichtungsversuche. Aus einer uralten Kultstätte wäre demnach in späterer Zeit eine Freistätte geworden, was in Übereinstimmung steht mit der Tatsache, dass sich Asyle vielerorts bei Kirchen und Klöster befanden, welche natürlich ihrerseits nicht selten auf der Stelle heidnischer Kulte errichtet wurden.

Neuere Grabungen im Jahre 1963 brachten steinzeitliche und römische Keramikfragmente zu Tage. Leider fehlen urkundliche Belege für diese Freistätte.

Eine Sage berichtet, dass ein Vogt vom Schloss Bipp, der dieses Gebot missachtete und einen Flüchtigen beim Freistein niederstach, innerhalb eines Jahres nach schwerem Siechtum starb. Seither kommt er in wilden Frühlingsnächten zurück an die Stätte seiner Tat.

 

*) Menhir: Eine bretonische Wortschöpfung aus den Begriffen men=Stein und hir=lang. Sie umfasst alle aufgerichteten Steine. Menhire können sowohl einzel stehen oder auch in Reihen und Kreisen angeordnet.

 

Findling Bärnerstein

Etwas im Schatten des 'Freistein von Attiswil' (Menhir) steht im Burchwald über dem Dorf der Bärnerstein. Der gewaltige Erratiker hat in etwa die Aussenmasse von 6 x 5 x 5 m. Seine Grösse wird mit 200 m³ angegeben, von denen nur etwa 50 m³ sichbar sind. Die Dorfchronik berichtet: "Mit vielen anderen Findlingen, wovon der grösste Bärnerstein genannt wird, wurde er auf dem Rücken des Rhonegletschers in der letzten Eiszeit über 200 km an seinen heutigen Standort transportiert. Geologisch ist nachgewiesen, dass diese Gesteinsart nur im Dent Blanche-Gebiet vorkommt und Millionen von Jahren alt ist."

Der Block wurde erstmals 1896 als schutzwürdig erwähnt und dann von der "Naturforschenden Gesellschaft Kt. Bern" von der Burgergemeinde Attiswil abgekauft und dem Naturhistorischen Museum in Bern zum Geschenk gemacht. Am 14. Juni 1940 wurde der Block unter dem Namen "Bernstein" vom Regierungsrat des Kantons Bern unter Naturschutz gestellt und in die Reihe der geschützten Natur-Denkmäler aufgenommen.

 

Früher war dieses harte Granitgestein ein gesuchtes Baumaterial; so wurde dieser Findling sicher bereits stark dezimiert, was die zahlreichen noch sichtbaren Bohrlöcher beweisen. Man hat auch hier mit mit nassen Keilen Teile vom Stein abgesprengt.

 

Dolmen

Das wohl älteste archäologische Denkmal im Gebiet des heutigen Kantons Bern dürfte der gut 5000 Jahre alte Dolmen von der Steingasse in Oberbipp sein. Das 2012 wiederentdeckte Megalithgrab bestand aus vier plattigen Findlingsblöcken und einer 7,5 Tonnen schweren Deckplatte. Es diente zur Bestattung von rund 30 Personen. Das Monument ist heute in den Friedhof östlich der Pfarrkirche versetzt worden und öffentlich zugänglich. Eine Informationstafel neben dem steinzeitlichen Gemeinschaftsgrab gibt Auskunft darüber.

Nur ein kleines Stück der mächtigen Deckplatte ragt aus einer Weide und störte beim Mähen. Beim Versuch, diesen Stein zu entfernen, wurde das ausserordentlich gut erhaltene Kollektivgrab entdeckt und der Archäologische Dienst des Kantons Bern wurde beigezogen. Die Grabungen begannen im Februar 2012 und dauerten bis in den Dezember des gleichen Jahres. Geschützt im Schuttkegel des Mühlebachs überdauerte die aus grossen Steinblöcken gefügte jungsteinzeitliche Grabanlage die Jahrtausende. Der Dolmen bestand aus vier Findlingsblöcken, die paarweise die Seitenwände der Grabkammer bildeten und die mächtige Deckplatte trugen. Diese war grob trapezförmig zugerichtet. Für die Konstruktion der Kammer wurden Granitfindlinge verwendet, die in der letzten Eiszeit vom Rhoneoder Aaregletscher in die Region transportiert worden waren.

Das Resultat war schliesslich ein Dolmen, eine Grabstätte aus der Jungsteinzeit mitsamt Knochen und anderen Fundstücken. Die meisten dieser Fundstücke stammen nach Analysen aus einer Zeit rund 3000 Jahre vor Christus.


Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Bus/Bahn bis nach Oberbipp Bahnhof.


Autor
Die Tour Die 3-Stein-Wanderung im Oberaargau wird von outdooractive.com bereitgestellt.

Gesamtbewertung

5

0

%

4

0

%

3

0

%

2

0

%

1

0

%

Error
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte versuche es erneut.
Vielen Dank für deine Bewertung

Bewertung wurde gelöscht

GPS Downloads
  • GPX GPS Exchange Format (XML)
  • KML Google Earth, Google Maps
QR Download Codes für Mobiltelefone

Allgemeine Infos

Einkehrmöglichkeit
Kulturell/Historisch
Weitere Touren in den Regionen

Beliebte Touren in der Umgebung

Belchenflue Rundwanderung

leicht Wanderung
9,06km | 408hm | 02:59h

Wasserfallen Rundwanderweg 470

mittel Wanderung
9,8km | 466hm | 03:10h